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Wer gerne auf Holzkohle grillt, für den kommt aus meiner Sicht – neben einem klassischen Kugelgrill – auch ein Keramikgrill in Frage. Wir bewegen uns hier allerdings preislich im deutlich vierstelligen Bereich und damit in der Königsklasse. Der Monolith Le Chef muss sich dabei sowohl gegen andere Keramikgrills, als auch gegen große Gas- und Pelletgrills oder auch den Weber Summit Charcoal durchsetzen.

Aber wo sind die Unterschiede und lohnt sich der 4 bis 7-fache Preis im Vergleich zu einem guten Kugelgrill? Das klären wir gleich auf, erstmal von Anfang an: Ich habe meinen Keramikgrill, den Monolith Le Chef jetzt schon seit einem halben Jahr im Einsatz. Zeit für einen Erfahrungsbericht, quasi ein “Langzeittest” (verglichen mit vielen anderen Testberichten im Netz).

Wie funktioniert ein Keramikgrill?

Ein Keramikgrill (oder auch Kamado) wie der Monolith Le Chef hat bestimmte Eigenschaften, die ihn nicht nur preislich zur Königsklasse der (Kohle-)grills machen. Ob Pizza, Steaks oder klassisches Barbecue – der Monolith Le Chef ist vielleicht nicht in jeder Disziplin das absolut beste Werkzeug. Aber er macht alle diese Disziplinen sehr sehr gut.

Das Prinzip eines Keramikgrills ist dabei auf den ersten Blick einleuchtend: Der Grill besteht aus der Außenhülle, in die ein Ring eingesetzt wird, der ebenfalls aus Keramik besteht. Dieser Ring verjüngt sich nach unten und wird mit einer schweren, gusseisernen Lochplatte abgedeckt. Diese sog. “Feuer-Box” nimmt die Kohle auf und sorgt von unten für genügend Zuluft.

Tipp: Der Keramikgrill profitiert von grobstückiger Kohle, denn zwischen den großen Brocken kann die Luft gut strömen.

Die erste Ebene der Roste wird auf einen weiteren Ring gelegt. Aussparungen in diesem Ring halten das Distanzstück für die keramischen Deflektorplatten in Position, wenn dieser denn genutzt wird. Die Deflektorplatten sorgen dafür, dass die komplette Grillfläche indirekt genutzt werden kann. Ein wesentlicher Vorteil ggü. einem klassischen Kugelgrill.

Die Deflektorplatten sind zweigeteilt, genauso wie die zweite Ebene der Grillroste. So kann man den Grill in zwei Zonen einrichten. Dazu aber in einem “Tipps & Tricks”-Beitrag nochmal mehr. Als dritte Ebene kann ein “Warmhalterost” aufgesetzt werden.

Anfeuern

Ein Keramikgrill sollte nie mit chemischen Anzündern angfeuert werden. Die Chemie könnte sich in der Keramik festsetzen und den Geschmack zukünftiger Speisen beeinträchtigen. Eine sehr sinnvolle Alternative ist ein Heißluftföhn wie der Looftlighter oder in meinem Fall der daraus weiterentwickelte Monolighter.

Dabei wird lediglich heiße Luft genutzt, um die Kohle zu entzünden. Bei normaler Buchenholzkohle geht das extrem schnell. Bei der von mir meist eingesetzten Marabu-Kohle von McBrikett (Link zur Kohle bei Amazon*) dauert es aufgrund des extrem hohen Kohlenstoffgehaltes etwas länger. Aber es ist möglich, den Keramikgrill so in etwa 15 Minuten startklar zu bekommen. Fast so schnell wie ein Gasgrill.

Temperatursteuerung

Der Punkt, an dem viele Grillbegeisterte verzweifeln ist die Frage “Wie steuere ich die Temperatur im Grill?”. Beim Kugelgrill wird einfach weniger Kohle eingefüllt. Das ist beim Keramikgrill anders. Hier wird die Feuerbox mit Holzkohle gefüllt. Die Temperatur wird nur über die Zu- und Abluft gesteuert.

Das Schiebetürchen unten am Korpus regelt die Menge an Zuluft und so den groben Temperaturbereich. Die gusseiserne Haube oben am Deckel regelt die Abluftmenge und so die Geschwindigkeit, in der die Luft den Grill durchströmen kann. Denn nur soviel frische Zuluft kann unten einströmen, wie oben ausströmen kann. Die Luftmengenregulierung oben am Deckel ist also für die Feinsteuerung verantwortlich.

Tipp: Sobald die Temperatur im Grill 20°C unter der gewünschten Temperatur liegt schließe ich die Lüfter bis auf etwa 1/4 bis 1/3, je nach Höhe der Zieltemperatur. Dann erstmal abwarten, wo sich die Temperatur einpendelt und ggf. nachjustieren. So verhindert man ein Überschiessen der Temperatur. Denn wenn die Keramik einmal eine zu hohe Temperatur angenommen hat dauert es lange, bis die Zieltemperatur erreicht wird.

Bei der Übersetzung der Theorie in die Praxis fiel mir auf, wie ruhig und entspannt das Grillen mit dem Monolith Le Chef ist. Ich denke, mit ein wenig Übung ist das auch für jeden Einsteiger absolut kein Problem. Wenn nicht: unten ist ein Kommentarfeld, ich helfe gern.

Tipp: Ein kleines Steuergerät namens BBQ-Guru sorgt endgültig für ruhige Nächte während das Pulled Pork vor sich hin gart. Es misst die Temperatur im Innenraum und regelt die Zuluft-Menge entsprechend. Dabei wird entweder ein Adapter in die Zuluft-Öffnung geklemmt, oder man nutzt den bereits integrierten Lüfter der Guru Edition. Der Vorteil hier ist, dass sich kein Kondenswasser den Weg durch den Lüfter nach draußen bahnt, was bei der Adapter-Lösung manchmal vorkommen kann.

Der Monolith Le Chef Guru Edition

Keramikgrills gibt es ja bekanntlich viele, was zeichnet den Monolith Le Chef aus? Der Grill wiegt gut und gerne 140 kg, der Tisch nochmal 64 kg. Ein Full-Packer-Brisket sieht darin schon fast verloren aus.

Guru Edition

Das Besondere der Guru Edition ist der eingebaute Lüfter. Dieser kann mit einer Steuereinheit den Grill quasi auf Autopilot laufen lassen. Dazu aber demnächst in einem separaten Testbericht mehr.

Räucherschiene

Über diese Schiene lässt sich Räucherholz wie Holzchips, Pellets oder meine Lieblinge, die Fassdauben von Smokewood* direkt und zu jedem Zeitpunkt in den Grill befördern.

Das räumt einen Schwachpunkt anderer Keramikgrills aus, denn ist der Grill einmal heiß, ist das Ausräumen bis zum Glutnest kaum praktikabel. Man ist also darauf angewiesen, das Holz schon vorher in die Kohle zu mischen. Dabei muss man abschätzen, wann die Glut das Holz erreicht haben wird. Mit der Räucherschiene ist das nicht nötig (aber natürlich immer noch möglich, solltet Ihr Holz haben, das nicht durch die Öffnung passt).

Ich möchte die Schiene jetzt schon nicht mehr missen und ich wäre froh, wenn der Weber Summit Charcoal diese Lösung abgekupfert hätte. Auch wenn die Zugänglichkeit dort über die Klappen in Rost und Diffusorplatte ja ebenfalls gegeben ist.

Verarbeitung

Die Metallteile sind – bis auf den gusseisernen Kohlerost und die Luftmengenregulierung oben am Deckel –  allesamt aus Edelstahl. Ein Schwachpunkt günstigerer Keramikgrills sind bspw. die schwarz lackiertem Stahlbänder, die den Deckel mit dem Korpus über ein Scharnier verbinden und die irgendwann rosten können. Das Heben des Deckels wird durch ein Deckelscharnier mit massiven Federn erleichtert. Den Widerstand empfinde ich als genau richtig.

Die Feuerbox hat eine Dehnungsfuge, sodass sie seltener reißt als bei Produkten ohne diese Fuge. Hier hat bisher der Kamado Joe aus meiner Sicht die Nase vorn, denn die Feuer-Box ist aus mehreren Elementen einfach zusammen gesteckt. Ich habe daher ein wenig im Grillsportverein gestöbert: Dort wird immer wieder vom guten Service der Firma Monolith berichtet, der gerissene Keramik i.d.R. anstandslos tauscht.

Teakholz Tisch

Der Tisch besteht aus einem Edelstahlrahmen mit zwei Teakholz-beplankten Ebenen. Die vorherige Version war aus verzinktem Stahl und hat auf den einschlägigen Plattformen auch kritische Bewertungen erhalten. Von dem Edelstahltisch kann ich allerdings nur schwärmen. Die Verarbeitung ist sehr gut.

Die Größe ist sehr großzügig bemessen (L 145 x B 94 x H 81 cm) und inzwischen ein unverzichtbarer Bestandteil auf der Terrasse. Während ich bspw. die Spareribs einpacke liegt Kamera und Handy neben dem Monolighter auf der unteren Ebene – super!

Der Grill kann darin sicher mit den zwei Gummibereiften Räder auf der Terrasse umhergefahren werden. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass die Mobilität bei insgesamt über 200 kg Gewicht inkl. Tisch bei weichen Untergrund schnell an Grenzen stößt. Übrigens: Die Gummibereiften Räder sind die einzigen Kunststoffteile, die ich an diesem Grill gefunden habe.

Fazit

Der Monolith Le Chef Guru Edition ist ein Rundum-Sorglos-Paket für Kohlegriller. Mir ist bisher noch nichts untergekommen, was nicht auf den 56 cm Grillrost gepasst hätte. Auf den mehreren Ebenen kann man gerade während einer Low & Slow Session schnell mal was mitgaren.

Ich habe inzwischen Brot und Pizza gebacken, Spareribs, Brisket und Beef Ribs gesmokt und diverse Steaks gegrillt. Es gab nicht nur keine Probleme, es hat einfach Spaß gemacht. Interessant ist, dass größere Stücke wie Braten allesamt sehr saftig wurden. Ob das wirklich an der mit Feuchtigkeit gesättigten Keramik liegt? Klingt zumindest plausibel.

Was mir in dem halben Jahr auch aufgefallen ist: eigentlich wundert sich mein Freundeskreis schon lange nicht mehr über einen neuen Grill auf unserer Terrasse. Aber diesmal wurde der Keramikgrill sehr interessiert wahrgenommen. Ich wurde eigentlich jedesmal gebeten, zu erklären, wie das Prinzip ist und wie er funktioniert. Das Erscheinungsbild des Monolith Le Chef mit Tisch beeindruckt dabei durch seine Größe und das schlichte Design.

Es überrascht sicher niemanden wenn ich zugebe: Die meiste Zeit des letzten halben Jahres habe ich den Monolith Le Chef benutzt, was ja schonmal eine Aussage ist. Ein wirklich toller Grill, der keine meiner Wünsche offen lässt.

Die Auswahl an Zubehör, die Monolith inzwischen anbietet, ist übrigens sehr beeindruckend. Vom Pizzastein über Flammlachsbretter bis zur Feuerplatte und einem Wok fehlt wirklich nichts. Man kann also mit einem Grill alles machen. Und das finde ich schon sehr genial.

Was kostet der Spaß?

Der Anschaffungswiderstand: Ohne Tisch kostet der Monolith Le Chef Guru Edition etwa € 2.100 Straßenpreis (bspw. bei Amazon)*. Der sehr empfehlenswerte Tisch aus einem Edelstahlrahmen mit zwei Teakholz-beplankten Ebenen kostet noch einmal knapp € 1.000,-.

Das ist natürlich „eine Menge Holz“. Allerdings muss der Monolith Le Chef sich dabei, wie eingangs schon erwähnt, eben nicht gegen einen Kugelgrill behaupten. Die Mitbewerber sehe ich eher bei anderen Keramikgrills wie dem Big Green Egg XLarge, dem Kamado Joe Big Joe, bei großen Gas- und Pelletgrills oder auch den Weber Summit Charcoal. Diese liegen alle in etwa auf einem Level.

Ist die Guru Edition ein Muss? Nein. Der Grill läuft auch so unglaublich stabil. Aber der Autopilot macht die Steuerung des Grills Narrensicher. Insbesondere im hektischen Familienalltag habe ich das Helferlein hin und wieder eingesetzt. Oder wenn wir Gäste hatten und einfach keine Ruhe war, um die letzten 20°C einzuregeln. In der gesparten Zeit kann man dann schon ohne Stress das Gericht vorbereiten.

Und um die Frage zu beantworten, ob es sich lohnt, ein Vielfaches vom Preis eines guten Kugelgrills auszugeben: Für mich persönlich wäre die Antwort JA. Ich würde das Geld dann einfach beim Auto einsparen. Wie siehst Du das? Schreibs in die Kommentare.

Transparenz

Warum ist dieser Testbericht als „Anzeige“ gekennzeichnet? Der Grill ist ein Leihgerät der Firma Monolith und wurde mir für diesen Langzeittest kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine inhaltliche Beeinflussung fand (wie immer hier bei Küstenglut) nicht statt.

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