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Es gab einige Aufregung auf Facebook und den einschlägigen Foren, als Helios ankündigte, für einen Bruchteil des Preises der bekannten Premium Marken einen Oberhitzegrill auf den Markt zu bringen. Welche Kompromisse muss man nun eingehen beim Helios Meateor alias ALDI Beef Maker?
Der Tester
Um den folgenden Test einordnen zu können, hier noch ein paar Worte zu meinen Vorkenntnissen in Sachen Oberhitzegrills: Ich habe keine. Natürlich habe ich schon ein paar mal einen Beefer in Aktion gesehen und war auch sehr begeistert, als ich mal mit Marco von BBQRules an seinem O.F.B. stand, aber selbst habe ich damit noch nicht gearbeitet.
Ich schaue mir den Helios Meateor (ALDI Beef Maker) also aus Sicht eines leidenschaftlichen Grillers an, der seine Steaks am liebsten über Holzkohle brutzelt.
Konzept
Schon beim Auspacken fällt mir angenehm auf, dass sich der Helios Meateor / ALDI Beef Maker nicht an dem ursprünglichen Beefer orientiert, sondern in gewisser Weise ein eigenständiges Konzept verfolgt. Dazu gehört die Schublade, auf der das komplette Rost herausgezogen wird und der Abluftschlitz an der Oberseite. Später zeigt sich, dass dies auch die beiden großen Pluspunkte des Grills sind, aber dazu weiter unten mehr.
Der Grill wiegt 15,5 kg, die mit den Griffen an der Seite gut beherrscht werden können. Die Bleche des Helios Meateor alias ALDI Beef Maker sind aus Edelstahl gefertigt, allerdings natürlich nicht in der Stärke eines O.F.B. von Otto Wilde oder eines Beefers. Die Höhenverstellung erfolgt nicht stufenlos, sondern durch eine dreistufige Einrastung. Das klappt in der Praxis ganz gut.
Das Keramik-Element, was für die Hitze sorgt, ist bei dem Helios Meateor alias ALDI Beef Maker quer eingebaut. Wo andere einen Toastbrot-Test machen habe ich mir erlaubt, das ganze mit Bacon zu machen. Dabei gibt es allerdings wenig überraschendes: Dort, wo das Heizelement im Helios Meateor verbaut ist gibt es auch den “Hitzespot”. Das Steak muss also möglichst in der Mitte platziert werden. Die Größe der Schublade (36cm x 30cm) ist trotzdem ein willkommenes Feature,was jeder Beefer-Besitzer unterschreiben wird, der schonmal ein großes Tomahawk-Steak in den kleinen Beefer gezwängt hat.
Hauptkritikpunkt: Die Fettauffangschale
Bei meinem Testgerät war die Fettauffangschale sehr flach. Da meine Grillecke durch unterirdische Aktivitäten eines Maulwurfs zum Testzeitpunkt nicht perfekt gerade war, lief das Wasser und das Fett von mir unbemerkt in der Fettauffangschale nach vorne. Als ich dann die Schublade herauszog lschwappt mir die Wasser-Fett-Mischung entgegen.
Ich habe daher den Hersteller kontaktiert, wo man dies auch schon von anderer Seite gehört hatte. Richtig klasse: Im Ergebnis wurden alle Geräte, die über die Webseite vorbestellt wurden um eine tiefere Fettauffangschale in Form eines GN-Behälters ergänzt, der auf das flache Blech gestellt wird. So passt zum einen mehr Wasser in die Schale und zum anderen ist man auch in Grillecken mit Maulwurfbesuch wieder sicher 🙂
Wer den Beef Maker über ALDI bezogen hat, der kann sich diese GN-Schale (bspw. bei Amazon*) wie ich auch nachkaufen.
Reinigung
Die Reinigung ist durch den Lüftungsschlitz an der Oberseite zumindest auf der Vorderseite nicht ganz so dringend, wie bei anderen Oberhitzgrills. Hier zieht nämlich viel von dem ab, was bei anderen die Front schnell unanasehnlich werden ließ. Die Tropfschale und das Rost habe ich in der Spülmaschine gereinigt. An der nicht herausnehmabaren Schublade kommt man mit einem Tuch oder Lappen dorthin, wo sich am meisten Fett sammelt und kann es abwischen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit FUSL*, dem Grillreiniger von McBrikett.
Alles in allem also keine größeren Probleme. Der Grill ist zudem nicht vernietet, sondern verschraubt – es wäre also zumindest möglich, für eine Grundreinigung alles auseinander zu nehmen. Das Ganze scheint mir jedoch eine etwas aufwändige Aktion zu sein, weshalb ich das gar nicht erst versucht habe.
Update: In den Kommentaren verwies Andi darauf, dass man die Schublade herausnehmen kann. Ich hab es mir angeschaut und tatsächlich: Obwohl im Handbuch dazu nichts steht, ist es ganz einfach möglich.
Dazu schiebt man die Schublade ganz in das Gerät. Dann wird die Schublade am Griff so herunter gedrückt, dass sie hinten hoch kommt. Danach kann man sie ganz einfach herausnehmen. Um sie wieder einzubauen wird sie nach oben gekantet mit den Rollen auf der Führungsschiene eingeschoben, bis sie hinten wieder in die Führungsschiene einrastet.
Praxis
Wie isser denn nu? Mein Eindruck war positiv. Die Leistung ist natürlich nicht so brachial wie bei Geräten mit zwei Brennern. Aber man kann eine sehr schöne Kruste auf das Fleisch brennen. Dabei sollte das Steak jedoch nicht allzu sehr vorgegaart sein. Meine ersten Versuche mit einem auf 45°C gesmoketem, 350g Rib Eye Steak führten zwar zu einer tollen Kruste, allerdings hatte die Kerntemperatur den rosanen Bereich deutlich verlassen. Am besten, man fängt erstmal mit einem dickeren Stück an und tastet sich dann langsam vor. Das Dickste, was ich getestet habe, war ein 1,6kg Dry Aged Porterhouse Steak. Dabei war die Schublade auf der untersten Stufe und ging gerade so noch zu. Vom Ergebnis her war das Porterhouse auch das Beste und sehr gelungen. Auch Würstchen ließen sich sehr gut bräunen. Der Test mit einem schönen Stückchen Lachs steht noch aus.
Fazit zum Helios Meateor alias ALDI Beef Maker
Der Grill tut, was er soll: Er perfektioniert Steaks und anderes Fleisch mit einer leckeren Kruste voller Röstaromen. Und das macht er nicht schlecht! Die Ideen, die hier mit eingeflossen sind wie die Schublade und der Dunstabzug an der rückwärtigen Oberseite sind wirklich gut. Dadurch entfällt bspw. die Frage, wo man das heisse Rost ablegen soll, denn es bleibt einfach in der Schublade.
Zielgruppe sind insbesondere diejenigen, die eh keine € 900,- für diese Gerätekategorie ausgegeben hätten. Zwar müssen ein paar Abstriche ggü. teureren Premium Geräten gemacht werden, aber man darf nicht vergessen, dass der Grill derzeit für € 249,- angeboten wird. Und für diesen Preis ist der Grill durchweg zu empfehlen, denn man bekommt dafür die Möglichkeit einer ganz neuen Zubereitungsart.
(Und warum jetzt immer Helios Meateor alias ALDI Beef Maker? ALDI hatte den Meateor als Beef Maker für einen Kampfpreis von € 149,- angeboten. Allerdings haben wohl nur wenige Glück gehabt – wie zu besten ALDI-PC-Zeiten. Aber wer weiss? Vielleicht hat ALDI ja festgestellt, dass Grills die neuen PCs sind und bietet nochmal welche an?)
Buchvorschlag
TIPP: Zum Einstieg Thema gibt es ein sehr feines Buch von meinen Freunden Theres und Benni von Gerne Kochen. Auf 168 Seiten zeigen insgesamt 9 Foodblogger, dass mehr auf einem Oberhitzegrill geht als Steak. Ich durfte ebenfalls drei Gerichte beisteuern: Gespießte Lammfilets, Jakobsmuschel-Crostini mit Feigensenf & Zitronenschmand sowie natürlich mein Geplankter Krustenlachs.
Transparenz
*Links mit einem Stern sind Amazon Partnerlinks. Details dazu finden sich auf der Seite Datenschutz.
**Der Meateor wurde mir zum Testen von der Firma Helios kostenlos zur Verfügung gestellt.
Hallo, nur als Hinweis. Die Schublade kann man zum Reinigen natürlich leicht heraus nehmen!! Alles sehr gut durchdacht. Bei Beefer kostet ein großes Gerät mit per Hebel höhenverstellbarem Rost ca. 1300€ …
Das würde die Reinigung deutlich vereinfachen!
Zu dem Vergleich mit den Premium-Marken muss man aber sagen, dass die schon nicht umsonst mehr kosten. Aber zum Thema Zielgruppe hatte ich ja auch was geschrieben.
In der Anleitung steht nichts davon, dass man die Schublade ausbauen kann. Das würde die ganze Sache vereinfachen.
Ich habe eben auch nochmal nachgeschaut. Auf Seite 27 steht nichts davon.
ABER: Wenn man die Schublade ganz eingefahren hat und dann die Schublade am Griff so herunter drückt, dass sie hinten hoch kommt, dann kann man sie ganz einfach herausnehmen.
Allerdings bleibt der Schlitten trotzdem drin.
Hey, anything in English or Italian language?
No, I’m sorry. But have you tried Google Translator?