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Noch nie ist mir ein Testbericht so schwer gefallen. Warum das so ist und warum am Ende trotzdem eine klare Empfehlung steht, lest ihr in diesem umfangreichen Testbericht.

Weber SmokeFire – der Weber Pelletgrill im Test

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe zum Weber SmokeFire. Im ersten Teil – der F.A.Q. zum SmokeFire – ging es darum, die ersten frühen Eindrücke aus dem Netz einzuordnen und mit meinen Erfahrungen zu dieser Zeit abzugleichen. Für einen Testbericht war es damals noch zu früh.

In diesem zweiten Teil geht es darum, das Konzept des SmokeFire zu erklären und zu bewerten. Soviel sei schon verraten: Der Weber SmokeFire will nicht nur ein weiterer Pelletsmoker sein. Das muss man vor Augen haben und es stimmt wunderbar ein in Teil 3.

Im dritten Teil – dem Langzeittest – geht es dann um den Test der beiden SmokeFire, denn inzwischen habe ich den Weber SmokeFire EX6 seit über einem halben Jahr im Einsatz und schon häufig damit gegrillt. Und auch der SmokeFire EX4 ist eingetroffen, so dass ich auch auf die Unterschiede eingehen kann.

Jetzt also ersmtal zum Konzept und warum das wichtig ist.

Überblick über den Weber SmokeFire Pelletgrill

In den USA werden zwar ca. 400 Millionen Dollar mit Pelletgrills umgesetzt. Hier in Deutschland ist die Kategorie “Pelletgrill” allerdings (noch) recht unbekannt. Deshalb hier ein schneller Überblick.

Funktionsweise

Mit dem SmokeFire möchte Weber die Vorteile von Gas- und Holzkohlegrills verbinden. Also präzise (auch hohe) Temperaturen ansteuern und zusätzlich das beliebte Raucharoma von einem Holzkohlegrill, bei dem man Holzchips in die Glut geworfen hat.

Statt Gas oder Kohle dienen im SmokeFire Pellets aus reinem Holz-Sägemehl (zum Beispiel von Hickory oder Apfelbäumen) als Brennstoff.

Typischerweise bestehen Pellets aus 30% der Holzsorte, die auf dem Beutel steht und zu 70% aus einem Basisholz. Das wird gemacht, um eine gleichmäßige Temperatur zu erzeugen. Andere Firmen haben sogar einen Weg gefunden, den Geschmack der Hölzer durch Öle anderen Holzsorten beizumischen.

Pellets für den SmokeFire

Bei Weber hat man sich trotzdem entschieden, weniger Basisholz und mehr „Geschmacksholz“ einzuarbeiten. Die Rede ist davon, dass das 70/30 Verhältnis umgekehrt wurde. Dadurch soll der Rauchgeschmack verbessert werden.

TIPP:Wer jetzt meint, er könne günstige Pellets aus seiner Heizung nutzen, der irrt. Hier kommen neben unbehandeltem Holz und Druck auch noch Leim und bspw. Palettenholz zum Einsatz. Das will man nicht an seinem Essen haben.

Eine Förderschnecke bringt Pellets vom Tank in eine Brennkammer. Damit die Pellets Feuer fangen, bedarf es eines Glühstabs. So wird die Hitze erzeugt.

SmokeFire Pellet-Schnecke

Ein Lüfter sorgt für genügend Sauerstoff für eine saubere Verbrennung, was wiederum für den Geschmack des Rauches wichtig ist.

Software & Controller

Man sieht schon: damit das Zusammenspiel aus gewünschter Temperatur, Menge der Pellets und Luftzufuhr richtig zusammen spielt ist eine Kontrolleinheit (Controller) notwendig. Und für alle diese Elemente – Schnecke, Lüfter, Glühkerze und Controller – benötigt man Strom.

Die Software des Controllers ist bei Pelletgrills für das Endergebnis übrigens sehr entscheidend. In meinen Augen viel wichtiger noch als die Hardware.

Controller SmokeFire

Weber hat sich für diese Software mit dem Hersteller von smarten Öfen June Life Inc. eingekauft. Die Gründer haben einen recht beeindruckenden Lebenslauf im Silicon Valley hinter sich: Namen wie Apple, Lyft, Path und Digg sagen Branchenkennern sicher etwas. Für mich klingt das nach einer guten und nachvollziehbaren Idee, denn eine solche Software ist alles andere als trivial.

Ausblick: “Ziel ist es, Grillen mit dem SmokeFire so einfach zu machen wie kochen im Thermomix ”

Das von June entwickelte June OS ist ein “Parameter basiertes KI-System”. Der SmokeFire ist der erste Grill von Weber, in dem diese zugekaufte Technologie von June zum Einsatz kommt: Die smarten Öfen fragen den Benutzer, welches Gericht sie kochen wollen und stellen sämtliche Parameter automatisch ein.

So soll es im SmokeFire in naher Zukunft auch sein: Schritt für Schritt wird man durch hunderte Rezepte geleitet. Aktuell befindet sich diese Funktion noch in einem sehr frühen Stadium, aber man erkennt das Potenzial schon jetzt.

Hardware

Der Grill besteht aus Porzellan-Emailliertem Stahl in der gewohnten Weber-Qualität. Nicht so richtig zu der sonst exzellenten Qualität der Webergrills wollen die großen Spaltmaße passen, die sich zwischen Beinen und Korpus zeigen. Das kann Weber definitiv noch verbessern.

Emaille SmokeFire EX6

Die Grillroste unten sind aus Edelstahl, die Dicke der Streben ist mit denen des Spirit und des Mastertouch identisch. Das obere Grillrost / Ablagerost ist leider nur aus verschromten Stahl. Hier hat man sich zu Gunsten eines günstigeren Verkaufspreis gegen Edelstahl entschieden. Vielleicht gibt es hierfür ja irgendwann ein Upgrade in Edelstahl.

Der Aufbau

Ich verrate euch ein Geheimnis: Ich grille zwar für mein Leben gern – aber Grills aufzubauen gehört nich zu meinen Lieblingsdingen. Umso schöner, dass man bei Weber mit der App “BILT” auch beim dem SmokeFire an die Hand genommen wird. Jeder Schritt wird anhand von dreidimensionalen Arbeitsschritten gezeigt.

Wer lieber mit Papier arbeitet: Die Kartons sind einzeln mit Buchstaben bezeichnet, die sich in der übersichtlichen Aufbauanleitung wiederfinden und so entstehen keine Zweifel. Der Aufbau hat mich etwa eine Stunde gekostet.

Aromaschienen im SmokeFire

Dabei wird auch der zentrale Unterschied zu anderen Pelletsmokern klar: Im SmokeFire sitzt kein zentrales Hitzeschild zwischen dem Feuer und dem Rost, sondern die aus den Gasgrills bekannten Aromaschienen. Dadurch kommt natürlich sehr viel Rauch und damit Geschmack direkt ans Fleisch. Zusätzlich kann man so auch direkt grillen.

SmokeFire direkt grillen

Ausblick: Mehr Zubehör ist sehr wahrscheinlich schon auf dem Weg

Man erkennt an vielen Stellen, dass Weber mit dem SmokeFire noch viel vor hat. So gibt es an den Beinen Gewinde, in die vermutlich ein Ablagerost eingeschraubt werden kann.

Und während ich diesen Bericht immer weiter schreibe – ist auch schon das erste Zubehör da: Vorne am Grill gibt es Schrauben, in die man einen zweigeteilten Ablagetisch einhängen kann. An der Seite kann man den Griff durch einen zweiten Seitentisch erweitern Darunter ist gleich eine Möglichkeit, das Schneidbrett zu lagern.

Zubehör SmokeFire

Und nicht zuletzt bietet Weber auch eine Möglichkeit, Pellets vor Nässe geschützt aufzubewahren in einem Beutel. Denn bei Nässe quillen Pellets auf und werden weich, was dann für ein Verstopfen der Fördermechanik sorgen kann.

Die Modelle: SmokeFire EX4 und EX6

Weber bringt gleich zwei Größen auf den Markt: den SmokeFire EX 4 GBS mit einer Grillfläche unten von 46 x 61 cm und den größeren SmokeFire EX 6 GBS mit einer Grillfläche unten von 46 x 91 cm.

Platz SmokeFire EX6

Damit liegt die Grillfläche des EX4 gleichauf mit der eines 3-Brenner Spirit. Man könnt es auch so sagen: In den Smokefire passen die Nicht-GBS-Roste des Spirit. Der EX6 hat unten Platz für 3 Roste, der EX4 für 2. Und damit passt auch die Spirit Plancha-Grillplatte (erhältlich bei Weber direkt* oder Amazon*)! Das macht den Grill wieder etwas vielseitiger.

Das obere Grillrost liegt beim EX 4 bei 25cm x 61cm und beim EX 6 entsprechend bei 25cm x 91cm. Somit ergibt sich für den EX 4 eine Gesamtgrillfläche von 4.270 cm² und für den EX 6 von 6.370 cm².

Weitere Feature

Der SmokeFire kommt mit 4 vernünftigen Rollen, von denen 2 feststellbar sind. Es sind nicht die besten Rollen auf dem Planeten, aber deutlich besser, als die Schreibtischstuhlrollen, die man immer wieder findet.

Rollen des Weber SmokeFire

Der Pelletbehälter wurde schon zu Beginn des Test etwas verändert, sodass nun nicht mehr ein ganzer Beutel Pellets aufgenommen werden. Schade. Allerdings kann man die Pellets bequem wechseln, um bspw. eine andere Geschmacksrichtung zu wählen. Dazu gibt es unten am Pelletbehälter eine Klappe, mit der man die eingefüllten Pellets ablassen kann.

Im Gegensatz zu den amerikanischen Modellen werden die europäischen mit dem bekannten GBS-System ausgerüstet sein. Das ist insbesondere für Steaks etc. interessant, denn das Sear-Grate kann ordentlich aufgeheizt werden um die beliebten Grillstreifen zu erzeugen.

Das Kabel lässt sich durch ein fest installiertes Klattbank ordentlich verstauen, ohne auf dem Boden zu liegen.

Mehr zu meinen persönlichen Erfahrungen in Teil 3: Dem Langzeittest.

Bezugsquellen

Den Grill schaut man sich entweder in einem Weber Store live an oder bestellt bei Weber direkt:
SmokeFire EX 4*
SmokeFire EX6*

Auch Amazon führt den SmokeFire:
SmokeFire EX 4*
SmokeFire EX6*

 

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